Was ist Schweizerhochdeutsch?
Ich werde oft gefragt, worin der Unterschied zwischen Deutsch für Deutschland und Deutsch für die Schweiz liegt, dem so genannten «Schweizerhochdeutsch» oder «Schweizer Hochdeutsch».
Vorerst sei hier gesagt, dass mit Schweizerhochdeutsch nicht «Schweizerdeutsch» gemeint ist (obschon vor allem im englischsprachigen Raum der Begriff «Swiss-German» oft für Schweizerhochdeutsch verwendet wird). Unter Schweizerdeutsch versteht man die in der Deutschschweiz als Umgangssprache gebräuchlichen Dialekte; sie werden in der Schriftsprache offiziell nicht verwendet.
Schweizerhochdeutsch hingegen ist das in der Schweiz verwendete Standarddeutsch, welches in der Regel für Schriftliches sowie bei «offiziellen» Kanälen wie Nachrichtensendern, Zeitungen, Schulwesen etc. zur Anwendung kommt. Auch wenn ein Treffen mit Schweizerinnen und Schweizern aus anderen Sprachregionen (Französisch, Italienisch) stattfindet, ist es gebräuchlich, auf dieses Schweizerhochdeutsch umzustellen. Denn in der Schule lernen unsere anderssprachigen Miteidgenossen und -eidgenossinnen nicht den Dialekt, sondern Schweizerhochdeutsch. Wir nennen es im Alltag oft auch Schriftdeutsch, Schriftsprache oder einfach Hochdeutsch.
Der wohl auffälligste Unterschied zwischen dem Standarddeutsch Deutschlands und dem Schweizerhochdeutsch ist das «Eszett» (ß), das in der Schweiz schon seit etwa Mitte des 20. Jahrhunderts nicht mehr verwendet wird. Schweizerhochdeutsch hat aber auch zahlreiche weitere Besonderheiten bei Schreibweise, Wortschatz, Grammatik, Syntax und Wortbildung. (Diese Besonderheiten werden auch «Helvetismen» genannt.)
So gibt es bei uns in der Schweiz Mayonnaise und nicht Majonäse. Wir parken nicht, wir parkieren, auch grillen wir nicht, wir grillieren. Wir haben eine Produkteauswahl, nicht eine Produktauswahl, und wir waren nicht bei einer Veranstaltung, sondern an einem Anlass. Dort sind wir gestanden, während die Deutschen dort gestanden haben. Hingegen haben wir heiss, während den Deutschen heiß ist. Und wussten Sie eigentlich, dass wir alle drei Monate eine Abstimmungserläuterung erhalten (offizielle Informationen zu einer Abstimmungsvorlage, was wiederum eine Gesetzesvorlage des Parlaments ist, die der Abstimmung durch das Volk unterliegt)? Dies nur einige wenige Beispiele.
Warum mich wählen?
Wir Eidgenossinnen und Eidgenossen verstehen das Standarddeutsch aus Deutschland zwar problemlos, doch wenn der Text konkret ein Schweizer Publikum ansprechen soll, empfehle ich sehr, diesen auf Schweizerhochdeutsch zu verfassen bzw. ins Schweizerhochdeutsche übersetzen oder lokalisieren zu lassen. Es macht Herrn oder Frau Schweizer wenig Freude, auf einer Website, die in .ch endet, zu lesen: „Bei unserer Veranstaltung können Sie ausschließlich vor dem Gebäude parken“.
Ich lebte über 30 Jahre in der Schweiz, zuletzt 2011-2024, wurde dort geboren, bin dort aufgewachsen, und habe meine gesamte Schul- und auch meine kaufmännische Berufsausbildung dort absolviert. Ich war dadurch tagtäglich von Schweizerhochdeutsch umgeben und spezialisiere mich schon seit 2011 ganz auf das Deutsch, das in der Schweiz angewendet wird. Deshalb bin ich die richtige Wahl, wenn Ihre Übersetzung an ein Schweizer Publikum (natürlich aus der Deutschschweiz!) gerichtet ist.